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Die Schriftenreihe wird herausgegeben von der Gesellschaft für Unternehmensgeschichte. In ihr werden die mit dem Preis für Unternehmensgeschichte ausgezeichneten Dissertationen, Habilitationen oder Monographien sowie unabhängige kritische Unternehmensgeschichten und gelegentlich Tagungsbände sowie Briefeditionen publiziert.
Herausgegeben im Auftrag der Gesellschaft für Unternehmensgeschichte von Carsten Burhop, Jan-Otmar Hesse und Christian Kleinschmidt.
In Verbindung mit Hartmut Berghoff, Andreas Fahrmeir, Christina Lubinski, Mary O’Sullivan, Werner Plumpe und Raymond Stokes.
Stiftungsunternehmen gelten als undurchsichtige Unternehmensform. Der vorliegenden Arbeit gelingt anhand der Betrachtung der Optischen Werkstätte Carl Zeiss von 1889 und 1993 ein seltener historischer Blick in diese "black box": Ohne persönlichen Eigentümer folgte Zeiss keinen kurzfristigen Gewinninteressen, sondern legte seinen Schwerpunkt auf eine nachhaltige Entwicklung, von der sowohl das Unternehmen, als auch die Öffentlichkeit profitierten.
Diese Edition erschließt die Aufzeichnungen Gottfried Dierigs aus dem Jahr 1944 mit dem Titel „Wirtschaftliche Entwicklung, Lohnpolitik und politische Entwicklung in ihrem Einfluß auf C.D.“. Der Mitinhaber des seinerzeit größten deutschen Textilkonzerns war von 1933 bis 1938 Leiter der Wirtschaftsgruppe Textilindustrie. Politisch stand er der Weimarer Republik in tief empfundener Gegnerschaft gegenüber, wie aus seinen Aufzeichnungen deutlich wird.
Dierig legt auf 192 Seiten für die Zeit von 1923 bis 1933 seine persönlichen Ansichten über Unternehmens- und Industriepolitik dar, berichtet über eigene unternehmerische Strategien und Vorgehensweisen, spricht offen über Mitarbeiter, Kollegen oder Gegner und formuliert seine politischen Ansichten sowie persönliche Gedanken mit äußerster Freimütigkeit. Diese Aufzeichnungen sind eine zentrale Quelle über das Verhältnis von Unternehmertum und Politik in der Weimarer Republik und über unternehmerisches Handeln in dieser Zeit.
Die Bestimmungen des Versailler Friedensvertrages lösten 1919 in Deutschland nicht nur wegen des "Kriegsschuldartikels", der Gebietsverluste und der Reparationen heftige Reaktionen aus, sondern diese und zahlreiche weitere Bestimmungen griffen auch tief in die Handlungsspielräume deutscher Unternehmen ein. Die Handelsflotte wurde beschlagnahmt, ein Teil der Jahresproduktion beispielsweise von Kohle und Chemieprodukten waren als Reparationsleistungen an die Siegermächte zu leisten, ausländische Tochtergesellschaften und deutsche Patente im Ausland wurden enteignet. Der Sammelband zeigt an ausgewählten Beispielen, auf welche Weise deutsche Unternehmen mit diesen Herausforderungen umgingen.
Die Bedeutung des betrieblichen Rechnungswesens für unternehmerische Entscheidungen ist heute unbestritten. Doch galt dieser Zusammenhang auch für Unternehmen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts? Das Buch beantwortet diese Frage am Beispiel der deutschen Chemieindustrie und bietet neue Einsichten in die Entwicklung betriebswirtschaftlichen und bilanziellen Wissens zwischen den 1860er Jahren und dem Ersten Weltkrieg.
Ölpreisschock, Rezession und Transformation – während Europa einen dramatischen Strukturwandel erlebte, widersetzten sich die Werften Gdynia (Polen) und Uljanik (Kroatien) seit den 1970ern jeder größeren Reform. Trotz permanenter Krise und notorischer Unrentabilität existierten sie noch Jahrzehnte weiter. Die Studie geht der Frage nach, warum die einstigen sozialistischen Vorzeigebetriebe ihren Untergang so lange hinauszögern konnten. Der Autor zeichnet nach, wie die Unternehmen lernten, in ihrem Überlebenskampf die Öffentlichkeit auf ihre Seite zu ziehen und wie insbesondere die unsichtbare Hand des Staates sie stützte. Erst die Beitritte Polens (2004) und Kroatiens (2013) zur Europäischen Union brachten die Entflechtung zwischen staatlichen Akteuren und Unternehmen, was die Abwicklung der Werften einleitete. Das Buch gewährt einen seltenen Einblick in die letzten Überbleibsel der Industriemoderne und des staatlichen Unternehmertums in Ostmitteleuropa.
In den 1960er- und 70er-Jahren stand die Versorgung mit Öl im Zentrum internationaler politischer Konflikte. Eine wichtige Rolle spielten hierbei große Ölkonzerne wie Exxon, Shell und BP. Mit ihrer vertikalen, multinationalen Ausrichtung dominierten sie Produktion und Handel. Die Arbeit untersucht ihre Strategien und zeigt, dass die Unternehmen eine flexible, länderübergreifende Kartellzusammenarbeit organisierten, um ihre Marktmacht zu erhalten.
Ausgezeichnet mit dem Preis für Unternehmensgeschichte 2017
Kurz nach Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden hunderttausende Bewohner der Grenzregionen zwischen Deutschland und Frankreich evakuiert. Das Buch nimmt diese ersten Zwangsmigrationen des Krieges in den Blick und betrachtet dabei die Unternehmen aus den Evakuierungsgebieten: Wie autonom agierten sie angesichts der Ausnahmesituation? Davon ausgehend analysiert es Funktionsweisen der deutschen und der französischen Kriegsgesellschaft.
Mit einem Anteil von knapp 23 % war Erdgas 2016 nach dem Mineralöl der zweitwichtigste Primärenergieträger in Deutschland und übertraf damit noch den Gesamtwert der Kohle. Dennoch ist Erdgas bislang von der wirtschafts- und unternehmenshistorischen Forschung völlig unbeachtet geblieben. Die vorliegende Studie untersucht die Geschichte der Ruhrgas AG zwischen ihrer Gründung Mitte der 1920er Jahre und ihrer Integration in den E.ON-Konzern 2013. Entstanden im Kokereigaszeitalter zum Aufbau einer deutschlandweiten Ferngasversorgung, erreichte die Ruhrgas dieses Ziel nach Beginn des Erdgaszeitalters in den 1960er Jahren. Nach der langjährigen Marktführerschaft in Deutschland wurde das Unternehmen nun zur zentralen europäischen Größe. Es initiierte den europäischen Erdgasverbund und trug mit dem Import sowjetischen Erdgases maßgeblich zur Entspannungspolitik im Ost-West-Konflikt bei. Damit galt die Ruhrgas bis zum systematischen Bedeutungsverlust durch die Energiemarktliberalisierung der vergangenen zwei Jahrzehnte als Synonym für die Gaswirtschaft überhaupt. Das Buch beleuchtet erstmals eingehend die Geschichte des Unternehmens und der Branche im 20. und 21. Jahrhundert und schließt damit ein bedeutendes Desiderat.
Haben Märkte in der BRD und den USA unterschiedlich funktioniert? Das Buch geht dieser Frage mit Hilfe der Wirtschaftssoziologie am Beispiel des Marktes für TV-Geräte nach. Es zeigt, dass die sozialen Kontexte das Markthandeln der Hersteller, Händler und Konsumenten entscheidend prägten. Dabei geht es über die Schablone nationaler "Marktkulturen" hinaus und zeigt die Veränderungen und Ähnlichkeiten des Marktes in den beiden Gesellschaften.