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Herausgegeben im Auftrag der Kommission für Geschichte und Kultur der Deutschen in Südosteuropa, des Instituts für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde Tübingen und des Instituts für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der LMU München von Mathias Beer, Gerhard Seewann und Stefan Sienerth
In welchem Verhältnis standen Sport, Ideologie und Mobilisierung in Südosteuropa im 19. und 20. Jahrhundert zueinander? Bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts dienten auch in dieser Region Sport und Körperbewegung als ein Vehikel ethnischer, nationaler und sozialer Aspirationen, die als solche medial kommuniziert und von der Öffentlichkeit wahrgenommen wurden. In der Zwischenkriegszeit bestanden gleichzeitig Tendenzen einer uniformierenden und letztlich paramilitärischen Auffassung vom Sport sowie vielfältige Formen transnationaler Kooperation. Die totalitären Regime des 20. Jahrhunderts implizierten eine ideologische Vereinnahmung von Sport und Bewegung. Die Texte internationaler Autor/innen beleuchten diese Prozesse im historischen Kontext mit Blick auf verschiedene Epochen, Staatsformen und Ideologen sowie diverse Sportarten. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf Vereinen und Bewegungen, die sich als „deutsch" verstanden bzw. (zumindest zeitweise) deutschsprachig waren.
Der Sammelband Band zeigt anhand ausgewählter Beispiele aus dem Raum des heutigen Rumänien, Serbien, Slowenien und Ungarn wie sich im 18. und 19. Jahrhundert nach Generationen militärischer Konfrontation zwischen Konstantinopel und Wien schrittweise Wachstum und Fortschritt entfalten konnten. Sie trugen, wie auch die zahlreichen Illustrationen der internationalen Autorenschaft zeigen, maßgeblich zur „Europäisierung" der Region bei.
Bis in das frühe 19. Jahrhundert waren Ostmittel- und Osteuropa die Hauptziele von Auswanderern aus vielen deutschen Territorien. Im Unterschied zur Erforschung dieser Migrationen auf der Makroebene ist ein historisch-anthropologischer Ansatz ein Forschungsdesiderat. Der Band fragt nach der Rolle von Immaginitätskonstruktionen im Rahmen dieser Migrationen, für die die „Paradies-Metaphorik" steht – erfüllte Träume und zerplatzte Hoffnungen.
Seitdem das Habsburger Reich die Bukowina übernommen hatte, förderte es den Zuzug aus deutschsprachigen Landen. Zu Bukowina-Deutschen bzw. Buchenlanddeutschen wurden die Zugewanderten erst (gemacht) – durch das Agieren ethnopolitischer Unternehmer seit dem 19. Jahrhundert, unter dem Druck der Rumänisierung in der Zwischenkriegszeit, durch Angebote der völkisch-deutschnationalen Bewegung und die Folgen der Umsiedlung 1940/41. Der Band geht auf die Phasen, das Ausmaß und die Grenzen der Gruppenidentitätsstiftung(en) ein.