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Die Geschichte der Judenemanzipation und ihrer Hemmnisse und Widerstände ist Bestandteil der modernen Rechtsgeschichte, d.h. der juristischen Zeitgeschichte im Verständnis der Schriftenreihe. Ihre wichtigsten Bestandteile sind das jüdische Recht, das sich – ähnlich dem Kirchenrecht – im Prozess der Modernisierung auf den religiösen Bereich zurückzog, das Judenrecht, ein Recht für – oder besser: gegen – die Juden, um dessen Beseitigung es zu einem guten Teil in den Emanzipationskämpfen ging, sowie die Konfrontation der Emanzipationsbemühungen mit der Judenfeindschaft, seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in der rassistischen Form des Antisemitismus. Hinzu kommt die Auseinandersetzung mit rechtlichen Aspekten der Vor- und Nachgeschichte des Holocaust. Seit 2005 enthält die Schriftenreihe daher eine Abteilung mit dieser Thematik, für deren Ausgestaltung die Zusammenarbeit mit einschlägig befassten Historikern sowie mit Vertretern des Judentums gesucht wird.
Dieses Buch erzählt eine einzigartige Geschichte. Es ist die Geschichte einerjüdischen Gemeinschaft, die im 20. Jahrhundert eine der kleinsten unter denender großen Staaten Europas war, aber auch die einzige, die sich einer seit zwanzig Jahrhunderten ununterbrochenen Präsenz rühmen konnte. Es ist die Geschichte einer jüdischen Bevölkerungsgruppe, die aus Antifaschisten, Nicht-Faschisten und (ein Einzelfall in Europa, der allerdings nur bis 1938 andauerte) Faschisten bestand. Das Buch erzählt, was in den Jahren von der Machterlangung des Faschismus (1922) bis zu seiner endgültigen Niederlage (1945) mit ihnen in Italien geschah. Es handelt sich um einen relativ kurzen Zeitabschnitt, der durch Daten begrenzt ist, welche sowohl für das gesamte Land als auch für die in ihm lebenden Juden epochale Übergänge darstellen. Sowohl das Leben als auch die Verfolgung der Juden bilden einen integrierenden und unverzichtbaren Teil der italienischen Geschichte.