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1993
Klaus A. Maier,
Norbert Wiggershaus,
Günther Hebert
Band 37 in dieser Reihe
Das Nordatlantische Bündnis war immer auch ein politischer und wirtschaftlicher Staatenverbund, der auf eine Kooperation angelegt war, die weit über den Bereich der eigentlichen Sicherheitspolitik hinausstrebte. Neben dem weltpolitischen Umfeld, dem Ost-West-Konflikt und den darin wirksamen Bedrohungsperzeptionen verdient daher die innere, atlantische Perspektive in der Formationsphase des Bündnisses besondere historische Beachtung. Diese interne Perspektive des Bündnisses kann als Verstrickung von europäischer und amerikanischer Politik unter Aufgabe nationaler Souveränitätsrechte definiert werden. In diese Perspektive muß der zur nordamerikanisch westeuropäischen Sicherheitsintegration parallel und nicht immer spannungsfrei verlaufende Prozeß der westeuropäischen Integration einbezogen werden. Diese breite historische Aufarbeitung der Formationsphase des Nordatlantischen Bündnisses erscheint nicht zuletzt aus aktuellen politischen Gründen bedeutsam. Mit Blick auf die dramatischen Umbrüche in den Staaten Mittel- und Osteuropas, die die internationale Nachkriegsordnung in Frage stellen, eröffnen sich Perspektiven für die Rückkehr dieser Staaten nach Europa.